September 2016
"Hast du eigentlich noch deine original sieben Tassen im Schrank?“ fragst du mich grinsend und ich versuche zu erraten, worauf du hinaus willst. „Willst du wissen, ob ich noch ganz dicht bin, oder was?“ „Nun ja, auf die Bemerkung ob jemand noch alle sieben Tassen im Schrank hat, fragt nie wer nach, ob nicht doch mal eine kaputt gegangen ist und ersetzt wurde, oder?“
Ja, manche können gut den Schein wahren, weil sie genug Ressourcen haben, das Zerschlagene zu ersetzen, aber mit der Zeit geht wohl alles kaputt. Einfacher wäre es wohl die Zeit zurückzudrehen. Zurück in die Zukunft? In diese Gegenwart womöglich? „Wenn du nicht mehr alle Tassen im Schrank hast, darfst du womöglich bald nicht mehr wählen!“ Zuerst gehen sie auf die Dementen los, dann die Depressiven und dann die Verrückten, die uns eine Zeitmaschine erfinden würden, wenn wir sie nur lassen würden. Erst jetzt bemerke ich, dass deine Lieblingstasse auf der Küchenzeile liegt, daneben ihr abgebrochener Henkel. „Reichst du mir mal den Superkleber?“ „Klar!“ Es dauert fast 20 Minuten bis du alles zu deiner Zufriedenheit wieder zusammengefügt hast. Ich steh einfach nur da und schau dir in deiner Crip Time zu, deiner eigenen Zeitmaschine, wo alles so lange braucht, wie es eben braucht. Ob die chronisch Normalen wissen, was Zeit ist? Ihre Zeit scheint ja ständig zu verschwinden. „Können wir uns darauf einigen, dass die Zeit chronisch am Verschwinden ist?“ „Eigentlich nicht, weil die Zeit ist ja auch chronisch immer da.“ Nur wir müssen sie halt auch in unserem Tempo nutzen. Manchmal bin ich wirklich froh darüber, wie du mir die Zeit in die Länge ziehst. Manchmal nervt es richtig, aber jetzt genieße ich das Trocknen des Superklebers.
Mit Euch Zeit zu verbringen, würde Spaß machen. Mich zu treffen ist gerade im Oktober supereinfach. Im Oktober gehe ich mit meiner Zeit tanzen. Und zwar ins HUB zum „Jattle, BAM + Poetry“, ins WUK und brut zur „Ravemaschine“ mit Michael Turinsky & Doris Uhlich, da mache ich auch gleich bei einem Workshop mit. Später dann im Theaterbrett wo Cornelia Scheuer bei „Wir Hungerkünstlerinnen. Wir Hungerkünstler.“ mitperformt. Und dann freue ich mich ab 25. Oktober auf Vera Rosner in „Gala“ von Jerome Bel im Tanzquartier.
10.10.2016 | IMPACT HUB VIENNA
JATTLE, BAM + POETRY
Beginn: 18:30 Uhr
In the midst of every day dust, a word lands on a notepad, behind it a question-mark, beside it five lines with a clef, between the lines: hidden faces of humans dancing to the light of life. This is an event of collecting and sharing light. >>mehr infos
12. - 17.10.2016 | WUK
EVERY BODY ELECTRIC
kostenloser Workshop
Ein Workshop von Doris Uhlich. Ausgangspunkt ist das Projekt "Ravemachine" mit Michael Turinsky, bei dem Sounds des elektrischen Rollstuhls gesampelt, verstärkt und in wummernde Technobeats übersetzt werden. Es wird nach Bewegung gesucht, in der die Energie wichtiger wird als die Form und Tanz zu einem Empowerment für Menschen, deren Körper in unserer Gesellschaft nicht mit Kraft assoziiert werden. >>mehr infos
20. - 29.10.2016 | THEATER BRETT
WIR HUNGERKÜNSTLERINNEN.
WIR HUNGERKÜNSTLER.
Hinweise zu Reservierungen für Rollstuhlfahrer_innen
Beginn: 19:30 Uhr
Die TheaterArche Produktion von Regisseur Jakub Kavin lädt ein zum interdisziplinären Theaterabend mit MAD-Mitbegründerin Cornelia Scheuer in der weiblichen Hauptrolle und zahlreichen weiteren Künstler_innen. Mit eingewoben sind aktuelle, recherchierte Erlebnisse aus der Wiener Künstlerszene.
Inhalt: Ein hungernder Schriftsteller irrt durch die Stadt. Der Hunger treibt ihn bis an den Rand des Wahnsinns, er erobert seine große Liebe, verliert sich in Phantastereien, begegnet berühmten HungerkünstlerInnen wie Vincent Van Gogh und Camille Claudel und entführt Dank seines erzählerischen Talents seine Mitmenschen, sich selbst und das Publikum in unentdeckte Welten. >>mehr infos
20., 21., 24.10.2016 | BRUT
22.10.2016 | WUK
RAVEMACHINE
Get Online-Tickets: 16 € (brut Webshop)
Get Online-Tickets: 14 € (WUK Webshop)
Hinweise zu Reservierungen für Rollstuhlfahrer_innen
Beginn: 20:00 Uhr
Von Doris Uhlich mit Michael Turinsky.
Menschen mit physischen Einschränkungen werden nicht mit Energie, Energieausschüttung und Ekstase assoziiert – mehr mit Implosion als Explosion, mit Stillstand als mit Vorwärtskommen. Wenn Doris Uhlich die Sounds des elektrischen Rollstuhls ihres Partners sampelt, verstärkt und in wummernde Techno-Beats übersetzt, wird eine Energie erzeugt, die Michael Turinsky erfasst. Menschliche und maschinelle Energien werden übertragen und transformiert, der Dialog und das Verhältnis von Mensch und Maschine, Ekstase und Form, Aufladung und Erschöpfung erfahren. Ravemachine ist ein Projekt, in dem zwei unterschiedliche Körper aufeinandertreffen, sich beeinflussen, Impulse geben und dadurch die eigene körperliche Biografie erweitern. >> mehr infos
22.10.2016 | WUK
ALL MACHINES WELCOME RAVE
Beginn: 22:00 Uhr
Im Anschluss an die beiden Vorstellungen von RAVEMACHINE ALL OVER (mit Doris Uhlich & Michael Turinsky) & EVERY BODY ELECTRIC (mit Doris Uhlich, Anita Besler, Heinrich Hoffer, Sandra Mader, Karin Ofenbeck, Thomas Richter, Vera Rosner-Nógel & Katharina Zabransky) lädt WUK performing arts zur Clubnacht ALL MACHINES WELCOME mit DJ-Sets von Electric Indigo, Boris Kopeinig und Mushroom. >>mehr infos
25., 27., 29.10.2016 | TANZQUARTIER WIEN
JÉRÔME BEL GALA
Get Online-Tickets: 20 € (27.10.2016)
Get Online-Tickets: 20 € (29.10.2016)
Hinweise zu Reservierungen für Rollstuhlfahrer_innen
Beginn: 20:00 Uhr
Vera Rosner ist Teil des bunt-gemischten Ensembles, das mit Jérôme Bel einen Abend purer Lebensfreude produziert. Das Ensemble umfasst Alt und Jung, Tanzunerfahrene und Profitänzer_innen, Turner_innen, Menschen im Rollstuhl, Menschen mit unterschiedlichen Konditionen. Und trotz dieses Aufgebots an Heterogenität ist es nicht die Debatte um Theater als inklusiven Ort oder um ein Teilhabe-Projekt, die hier geführt wird. Der Abend gehört der Hingabe an den Tanz, der Hingabe an den Menschen in seiner Einzigartigkeit und der Möglichkeit, ihn in seinem Sein im Tanz zu entdecken und zu erfahren. >>mehr infos
9.11.2016 | ALBERT SCHWEITZER HAUS
JATTLE, BAM + POETRY
Beginn: 19:30 Uhr
Eine weitere Live-Improvisations-Veranstaltung, das Wörter, Musik und Tanz verbindet. Diesmal als Special-Gast dabei: Studierende von der Uni Regensburg (D). >>mehr infos
Es grüßt Euch mit Freude
Eure MADemoiselle
Reservierungen u. Tickets für Rollstuhlfahrer_innen & Begleitpersonen:
Damit unsere Partner im Rahmen der Gegebenheiten optimalen Service bieten können, ersuchen wir Sie Ihren Besuch bis spätestens einen Tag telefonisch oder per E-Mail vor der Vorstellung anzumelden:
brut: +43-1-587-05-04, tickets [at] brut-wien.at
Theater Arche: +43-650-620 45 54, office [at] theaterarche.at
Tanzquartier Wien: +43-1-581 35 91, tanzquartier [at] tqw.at (Tickets für Rollstuhlfahrer_innen sind nur an der Tageskasse vom Tanzquartier Wien erhältlich - für günstige 9,-- EUR).
Spezielle Tickets zu den Veranstaltungen im Albert Schweitzer Haus, Impact HUB Vienna und WUK sind nicht erforderlich. Ein früherer Saaleinlass ist sehr gerne möglich!
Vielen Dank!
MAD - Verein zur Förderung von Mixed-Abled Dance & Performance
c/o Impact HUB Vienna, Lindengasse 56/EG, 1070 Wien
E-Mail: office [at] mad-dance.at
ZVR: 010222735