MADemoiselle - Nachrichten aus dem Kopfstand


Ende Januar 2024

Derzeit flitze ich von Bühne zu Bühne. Vergangenes Wochenende wurde in Bad Ischl die Kulturhauptstadt mit einem Pudertanz von Doris Uhlich Ensemble eröffnet. Die nackte Performance sorgte bei den eisigen Temperaturen im Kurpark für Gänsehaut. Über 5.000 Besucher*innen wurden von der Kulisse aufgewirbelt und eingestaubt.  

 

Aufgewärmt und elegant gekleidet machte ich mich gestern auf dem Weg ins Odeon Theater in den 2. Wiener Bezirk. Denn keinesfalls verpassen durfte ich die diesjährige Outstanding Artist Award Verleihung bei der die Kunst feierlich zelebriert wird wie Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer in ihrer Einleitungsrede die wertschätzende Bedeutung des Abends ausdrückte.

Viel Applaus gab es auch für Michael Turinsky für den Outstanding Artist Award in der Sparte Darstellende Kunst. Herzliche Gratulation zu dieser Auszeichnung für die hervorragende künstlerische Arbeit!

 

Während ich diesen Abend umrahmt mit Auszügen aus dem Serapionstheater genoss, standen an anderer Wiener Adresse die letzten Abschlussproben für die Performance „Die Rollstühle“ am Programm. Die Premiere für kommenden Samstag am 27. Jänner ist bereits ausverkauft - die Plätze sind heiß begehrt. 

LizArt´s und Yosi Wanunu´s humorvolle Neuinterpretation des Theaterklassikers von Eugène Ionesco ist von 27.1. bis 3.2 im Theater am Werk zu sehen - Karten an anderen Spieltagen sind noch zu haben.

 

Das Wirken der unermüdlichen Arbeit von MAD trägt Früchte. Professionelle Künstler*innen mit und ohne Behinderung begegnen sich auf gleicher Augenhöhe und sind auf den Bühnen der arrivierten Kunstszene angekommen. 

Zu kleine Aufzüge und begrenzte Rollstühlplätze in Theatersälen trüben meine Freude an den Erfolgen und stehen sicherlich auf meiner Agenda für die nächsten Jahre!

27.1. - 3.2. | THEATER AM WERK

Mit: Elisabeth Löffler, Cornelia Scheuer.  

Gäste: Vladimir Cabak, Romy Kolb, Florian-Raphael Schwarz

Set: Paul Horn

Maske: Marietta Dang

Text und Regie: Yosi Wanunu 

Übersetzung ins Deutsche: Friederike Kulcsar  

Produktion: Kornelia Kilga, Charlotte Zorell

Die Rollstühle

von LizArt Productions

>> von 27.1. - 3.2., Beginn: 19:30 Uhr

>> Theater am Werk, Oswaldgasse 35A 1120 Wien

>> Tickets gibt es HIER

Zwei Frauen vertreiben sich die Zeit auf einer verlassenen Bühne mit privaten Spielen und dem Erzählen von Geschichten, an die sie sich nur halb erinnern. Sie treiben in ihrer eigenen Welt umher und beschließen, ihre Weisheiten einem lebenslangen Freundeskreis mitzuteilen, während sie hektisch ihre Rollstühle über die leere Bühne schieben. 

 

Bald wird das Publikum verstehen, dass die Frauen eine lose Version von Eugène Ionescos Stück „Die Stühle“ aufführen. Ihre Version ist eine Hommage an Ionescos erklärte Quellen für seine Ästhetik: Chaplin, die Marx Brothers, Buster Keaton, Laurel und Hardy und Zeichentrickfilme, ohne sich dabei an den Originaltext zu halten. 

In Ionescos Stück sind alle eingeladenen Gäste imaginär. In der Version der Frauen sind alle Gäste real. 

Was folgt, ist eine exzentrische Meditation über die conditio humana. „Die Rollstühle“ verwischt auf humorvolle Weise die Grenze zwischen Fantasie und Halluzination, während das Spiel der Frauen zur Realität des Publikums wird.


23.1. | ODEON THEATER

Outstanding Artist Award 2023

für Michael Turinsky

>> in der Sparte Dartstellende Kunst

>> Herzliche Gratulation!

Auszüge aus der Beschreibung der Fachjury:

"In seiner Arbeit beschäftigt sich Michael Turinsky mit der spezifischen Betrachtung des Körpers, der gesellschaftlich als "behindert" markiert wird, der Ausgrenzung sowie mit Diskursen rund um die produktive Spannung zwischen Politik und Ästhetik.

 

Trotz seines mitunter sehr konfrontativen Stils, scheut er jedoch keine Kollaboration und erarbeitet Gruppenstücke auch als Mitperformer. Seine Soloprojekte sind durch einen gelungenen Spagat zwischen gekonnter Unterhaltung und gleichzeitigem intellektuellen Anspruch auf höchstem Niveau geprägt. ..."


20.1. I BAD ISCHL

Pudertanz

von Doris Uhlich & Ensemble

>> Eröffnung Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024

In Puderwolken tanzende Körper schlagen Wellen, vibrieren, lassen ihr Fett tanzen und feiern körperliche Vielfalt und individuelle Schönheit. Ausgehend von dem legendären Solo „Pudertanz“, entwirft Doris Uhlich eine Performance für die Eröffnung. Die am Attersee geborene Choreografin und ihr Ensemble wirbeln Staub auf.

Ensemble: Hugo Le Brigand, Pêdra Costa, Adil Embaby, Christina Hurt, Ann Muller, Moravia Naranjo, Mzamo Nondlwana, Vera Rosner, Valentino Skarwan, Hannah Wimmer.

 

Für alle, die nicht vor Ort dabei waren: Die Kulturhauptstadt Eröffnung ist bis 27.1. in der ORF-TVthek zu sehen, ab Minute 1:11:35 beginnt der Pudertanz.


>>> Bis bald!

Eure MADemoiselle